Historie

Im Jahr 1913 gründeten einige junge Männer aus Hütten im „Mohren“ einen Schützenverein. Neben sportlicher Betätigung war auch Kameradschaft und Geselligkeit mit ein Ziel. Im „Mohren“ wurde in der Kegelbahn ein provisorischer Schießstand aufgebaut; mit Zimmerstutzen wurde auf Pappscheiben geschossen.
Nach mündlichen Informationen war Hans Geißelhardt 1. Vorstand. Weitere Gründungsmitglieder waren Wilhelm Griesinger, Anton Heimberger, Norbert Starzmann, Karl Raiber, Hans Bopp, Hubert Enderle, Ignaz Kneißle, Georg Kneißle und Jakob Heimberger.
Der 1. Weltkrieg legte den Schießsport lahm. Erst nach dem Krieg begannen einige junge Männer, den Schützenverein wieder zu aktivieren. Ein äußeres Zeichen war die Vereinsfahne, die am 22. September 1922 in Gundershofen geweiht wurde.
Ende der 20er Jahre stellte die Gemeindeverwaltung dem Verein einen Platz am Urenschwang zur Verfügung. Damit konnte der Bau eines Schützenhauses realisiert werden. In eigener Regie, mit Anleihen der Mitglieder und freiwilliger Arbeitsleistung wurde die Anlage erstellt. Backsteine und brauchbares Gebälk wurden von überall her zusammengetragen; in Rupfensäcken wurde der Zement vom Schelklinger Werk zur Baustelle gebracht.
Mit einem Preisschießen fand 1931 die Einweihung des Schützenhauses statt.
Mit einem Kassenbestand von 15 Mark wurde nach dem 2. Weltkrieg im Jahr 1952 die Vereinstätigkeit aufgenommen. Der abgerissene Schützenstand wurde in freiwilligen Arbeitsstunden wieder hergerichtet.
Im Dezember wurde bestimmt, dass der „Mohren“ wieder zum Vereinslokal werden sollte, wie er es vor dem Krieg war.
Am 26. Juli 1953 wurde das 40jährige Vereinsjubiläum gefeiert.
Das 50jährige Vereinsjubiläum im Jahr 1963 dauerte drei Tage lang. Vom 13. – 15. Juli 1963 fanden die Feierlichkeiten statt, die mit einem Preisschießen am Samstag begannen, im Festzelt mit einem Festbankett weitergeführt wurden und am Sonntag einen Festgottesdienst und die Preisverteilung an die erfolgreichen Schützen im Zelt beinhalteten. Am Montag wurde ein Kindertag mit Festumzug organisiert.

Gründung des Doppelvereins

1964 legte Ignaz Kneißle, der seit 1925 dem Verein vorstand, sein Amt aus Altersgründen nieder. Zu seinem Nachfolger wurde Matthias Rothenbacher gewählt.
Anfang 1965 wollten in Hütten auch die Sportler in einen Verein eingebunden sein, darunter viele Jugendliche, die schon beim WSV Mehrstetten Fußball gespielt hatten. Nach einigen Vorgesprächen wurde eine für alle zufriedenstellende Lösung gefunden:
Am 13. März 1965 fand die Gründungsversammlung des künftigen Doppelvereins „Schützen- und Sportverein Hütten e. V.“ im Gasthaus „Mohren“ statt.
Die Aufnahme des Sportbetriebes war für die neue Abteilung zunächst mit Schwierigkeiten verbunden. Ein eigener Fußballplatz war nicht vorhanden; so mussten alle Spiele auswärts ausgetragen werden. Auf Antrag genehmigte die Gemeinde die Herrichtung eines provisorischen Sportplatzes, und am 26. September 1965 konnte das erste Fußballspiel in Hütten durchgeführt werden.
Am 30. Januar 1966 hatte der Verein 131 Mitglieder und ein Geldvermögen in Höhe von 3.529,32 DM.
Matthias Rothenbacher musste aus gesundheitlichen Gründen sein Vorstandsamt abgeben; zu seinem Nachfolger wurde Reinhold Geißelhardt gewählt.
Bei der Hauptversammlung klang auch schon der Bau eines neuen Sportplatzes auf den Riedwiesen zwischen Sondernach und Hütten an. In mehreren Sitzungen wurde das Vorhaben besprochen und schließlich in die Tat umgesetzt. Umfangreiche Vorarbeiten waren notwendig; mit zinslosen Darlehen halfen Mitglieder, die finanziellen Schwierigkeiten zu meistern. Sportliche Wettkämpfe wurden von der Fußballabteilung bei mehreren Veranstaltungen ausgerichtet.

Sportplatz-Einweihung

Im Winter 1966/67 war auf dem Sportgelände Wasser aufgetreten, so dass im Mai rund 80 Bohrungen gemacht werden mussten, damit das Wasser ablaufen konnte. Anschließend wurde der Platz eingesät. Nach weiteren Arbeiten im Frühjahr 1968 konnte der Termin für die Sportplatz-Einweihung endgültig festgelegt werden. Die Feierlichkeiten fanden vom 3. bis 5. August 1968 statt.
Bei der Generalversammlung am 11. Januar 1969 hatte der Verein eine Stärke von 160 Mitgliedern erreicht und beinhaltete vier Abteilungen: Schützen, Fußball, Leichtathletik und Jugend. Reinhold Geißelhardt gab sein Amt ab; zu seinem Nachfolger wurde Alfred Müller gewählt. Bereits 1970 legte Müller sein Amt nieder; neuer Vorstand wurde Josef Eisele.

Bau der Schmiechtalhalle

Das Thema „Vereinsheim“ wurde bereits im März 1969 zusammen mit den beiden Vereinen Gesangsverein und Albverein diskutiert, denn allein konnte der SSV dieses Vorhaben nicht schultern. Auf einer Sondersitzung am 2. Dezember 1969 stimmten die drei Bürgermeister der Talgemeinden Hütten, Gundershofen und Sondernach sowie die Vereinsvorstände einem gemeinsamen Projekt in Hütten zu, das mit Gesamtkosten von 300.000 DM veranschlagt wurde.
Ein Bauausschuss wurde gebildet; im April 1972 wurde mit dem Bau der Schmiechtalhalle begonnen.
Die Halle war ein kommunales Projekt geworden, das mit 900.000 DM zu Buche stand und eine Nutzfläche von 540 Quadratmetern auswies. Mit rund 100.000 DM beteiligten sich auch die Vereine der Talgemeinden durch Geld- und Arbeitsleistungen an dem Projekt.
Große Verdienste beim Hallenbau erwarb Josef Eisele, der durch unzählige Arbeitsstunden am Gelingen dieses Projektes maßgeblichen Anteil hatte.
Die offizielle Einweihung fand am 17. Mai 1974 statt. Aus diesem Anlass hatte der SSV Hütten seine 60-Jahr-Feier verschoben, die im Anschluss an die Feier stattfand und mit Ehrungen langjähriger Mitglieder des SSV verbunden war.
Parallel zur Einweihung der Schmiechtalhalle feierte der SSV sein 60jähriges Jubiläum mit einem zweitägigen Luftgewehr-Schießen, bei dem es Sach- und Geldpreise für insgesamt 1.500 DM zu gewinnen gab. Mit einer Gulaschkanone war die Bundeswehr nach Hütten gekommen, um am Sonntag die Festbesucher mit einem Eintopf zu versorgen.
Der Festabend war mit Darbietungen des Männergesangvereins Hütten, des Gemischten Chores Sondernach-Hütten, der Albvereins und der Sportjugend sowie einer Turnergruppe aus Neuffen ausgefüllt. Erster Vorsitzender Josef Eisele gab einen geschichtlichen Rückblick; Kornelius Starzmann gratulierte als Ortsvorsteher dem Verein zu seinem Jubiläum. Zahlreiche Ehrungen wurden beim Festabend vorgenommen.
Josef Eisele und Reinhold Geißelhardt wurden mit dem Verdienstehrenzeichen in Silber des Schützenbezirks „Neckar“ und des Schützenkreises Lichtenstein ausgezeichnet. Beide erhielten auch den Ehrenbrief des Sportkreises Reutlingen-Münsingen, Eisele bekam dazu den Ehrenbrief des Württembergischen Fußballverbandes.

Gründung der Tennisabteilung

Bei der Hauptversammlung im März 1989 wurde die Gründung einer Tennisabteilung angesprochen. Im Dezember fand eine Info-Veranstaltung statt; dabei sprach SSV-Vorstand Gerhard Handschell auch den Bau zweier Tennisplätze an, die über Zuschüsse, Darlehen und Eigenleistung zu finanzieren wären. Im März 1990 zählte die neue Abteilung bereits 70 Mitglieder.
Zum Festwochenende im Juni 1990 anlässlich des 25jährigen Bestehens der Fußballabteilung waren die beiden Tennisplätze fertiggestellt und konnten feierlich eingeweiht werden.

Fusion der Fußballabteilungen Hütten und Schmiechen wird angestrebt

Grünes Licht für den Zusammenschluss gaben die Mitglieder des SSV bei der Hauptversammlung am 12. Januar 1991. Im März stimmten die Mitglieder des TSV Schmiechen der Auflösung ihres Fußballvereins zu; damit waren endgültig die Weichen für die Gründung des FC Schmiechtal gestellt. Er darf in der Kreisliga A Ehingen starten. Am 13. April 1991 wurde im Schmiechener „Schwabenstüble“ der „Fußballclub Schmiechtal“ aus der Taufe gehoben.

Für Allgemeinheit und Verein

Viele Aktivitäten hat der SSV Hütten in den Jahren seines Bestehens entwickelt, die zum einen die Vereinskasse aufbesserten, zum andern aber auch dank der ehrenamtlichen Helfer zum Nutzen für die Allgemeinheit waren.
Wasserkrautmähen in der Schmiech, Heckstutzarbeiten am Bachlauf, viele Altpapiersammlungen während des ganzen Jahres und vor allem die Alteisensammlungen haben immer beide Seiten – die Bevölkerung und den Verein – zufriedengestellt. Stellvertretend seien hier die Alteisensammlungen erwähnt, die Anfang der 80er Jahre von der Fußballabteilung angekurbelt wurden und sich trotz mancher „Kursschwankungen“ beim Alteisen bis heute gehalten haben.
1993 brachte eine Sammlung von 58,75 Tonnen Alteisen den stolzen Betrag von 4.500 DM in die Vereinskasse. Auch Altpapier wird regelmäßig vom SSV eingesammelt. Die Erlöse aus den Sammlungen gingen an die teilnehmenden Abteilungen und zum Teil an den Hauptverein.

Bau der „Geräte- und Schutzhütte“

Im Mai 1991 wurde auf einer Vorstandssitzung über die Planung und den Bau einer „Schutz- und Gerätehütte“ gesprochen. Im Oktober nahm das Vorhaben Gestalt an, dem der Ausschuss einhellig zustimmte. Über Feste allein allerdings konnte die Baumaßnahme nicht finanziert werden; die Mitgliederbeiträge mussten erhöht werden.
Das Gerätehaus sollte für Fußballplatz und Tennisplatz zur Verfügung stehen – als Schutzhütte für die zu erwartenden Besucher bei Fußballspielen und als Gerätehaus.

1995 wurde eine Weitsprunganlage geplant und gebaut, mit dem Bau eines Brunnenschachtes für die Berieselung der Tennisanlage mit Grundwasser wurde begonnen.
1996 standen weitere Arbeiten an: die Sanierung des Sportplatzes und eine Überholung der Flutlichtanlage.
Im März 1997 gab es bei der Hauptversammlung einen Führungswechsel: Nach 15jähriger Vorstandstätigkeit gab Gerhard Handschell sein Amt ab und nahm den Platz des Vize ein. Vorsitzender wurde sein bisheriger Stellvertreter Roland Lenz.
Bereits Ende April 1997 war der erste Bauabschnitt der Schießbahnsanierung mit der Fertigstellung der Blenden im Zielbereich abgeschlossen. Eine Sanierung der Längs- und Querblenden war nicht mehr möglich, so dass neue Blenden angebracht werden mussten. Außerdem war eine Umzäunung der gesamten Anlage mit Maschen und Stacheldraht notwendig. Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch Fundamente für eine spätere Erweiterung des Schützenhauses mit Luftgewehrständen erstellt.
1998 bekam der Luftgewehrstand mit über 80 Quadratmeter Fläche Wohnhausformat.

Das Jahr 2000 setzte die rege Vereinstätigkeit des SSV mit den traditionellen Veranstaltungen, mit sportlichen Ergebnissen, mit Arbeitseinsätzen und mit neuen Ideen fort.
Bei der Hauptversammlung am 10. März 2001 gibt Roland Lenz sein Amt ab. Zum neuen 1. Vorsitzenden wird einstimmig Thomas Uhl gewählt. Lenz übernimmt das Amt des Vize.
Die Sanierung des Sportplatzes beschäftigt den Ausschuss seit Beginn des Jahres 2002. Mit der Sanierung wurde begonnen, doch zunächst soll noch ein Zuschuss abgewartet werden. Im Herbst 2003 soll mit den Vorarbeiten begonnen werden.
Am 14./15. Juni 2003 feierte der SSV sein 90jähriges Jubiläum mit einem Vereineschießen und einem Festabend mit Ehrungen.
Anlässlich des 40jährigen Bestehens der Fußballabteilung im SSV Hütten wurde die Hauptversammlung in der Schmiechtalhalle durchgeführt.
Die im Jahr 2006 aufgestellte Ballhütte bekam 2007 das notwendige Satteldach.
Bei der außerordentlichen Versammlung am 12. November 2011 erhielt der Verein drei Vorsitzende: Gunter Kiem, Steffen Stark und Stefan Tress. Da eine solche Führung nicht in der Satzung stand, musste eine Satzungsänderung vorgenommen werden.
Im Jahr 2013 feierte der Verein dann sein 100-jähriges Bestehen.

(Auszüge aus der Vereinschronik, die im Jahr 2013 anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Vereins aufgelegt wurde. Text: Hans Dolde – wer Interesse an der Komplettfassung hat, kann sich an den Vorstand wenden. Es gibt noch einige Exemplare der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum zu erstehen)

Nach seiner Wahl zum Ortsvorsteher von Hütten trat Stefan Tress 2015 aus dem Vorstandsteam des SSV Hütten zurück.
Seitdem wird der Verein von Steffen Stark und Gunter Kiem geleitet.